Ich hatte ja schon geschrieben, dass ich keine Hersteller Cloud Lösungen für Automation mag, OpenSource gut finde und man für eine Optimierung der Solaranlage in der Lage sein sollte, Verbraucher AN oder AUS zu schalten, wenn bestimmte Bedingung erfüllt sind…
Es gibt Unternehmen, die beides Anbieten. Für den Anwender mit wenig oder keinen Programmierkenntnissen und genug Vertrauen in die Hersteller gibt es eine Cloud Lösung und für alle anderen die Möglichkeit, eigene Firmware auf die Produkte des Unternehmens zu spielen!
Klingt gut? Shelly ist dieser Herteller mit Herz für “Selber machen” und Tasmota von Theo Arends ist die geniale Firmware, die sich auf alle ESP8266 anpassen und aufspielen lässt.

Die obige Warnung passt auch gut zum ganzen Rest dieser Webseite. Wer nicht lernen will, kann hier aufhören zu lesen. Ich kann und will keinen Support leisten. Wer jedoch lernt und herumprobiert, wird mit einem funktionierenden Automationssystem belohnt, was sonst nur mit sehr viel mehr Geld zu realisieren ist!
Tasmota unterstützt eine grosse Vielzahl von Devices – also Aktoren und Sensoren und die Webseite listet diverese Hinweise auf, wie man die Verschiedenen Devices flashen kann.
Was ich am Shelly 1 mag, ist die Grösse. Das Ding passt hinter jeden Lichtschalter und sich problemlos montieren und konfigurieren.
WARNUNG: 240V kann tötlich sein. Manipulationen an der Hausinstallation sind Sache vom Fachmann! Wer nicht verseht, was getan werden muss, sollte einen Fachmann beauftragen!
ICH LEHNE JEDE HAFTUNG AB!
Ich habe mir eine Reihe von Shelly 1 bei Bastelgarage.ch gekauft. Dort findet man auch den passenden FTDI-Adapter zum flashen.
Zunächst habe ich einige der Shelly 1 mit Hilfe von Tasmotizer geflashed. Jonathan Oxer beschreibt das auf seiner Webseite Superhouse.tv sehr gut und nachvollziebar.
Dieses Vorgehen hat aber für mich einen Nachteil – keinen Einfluss auf den Code und aufspielen von vorcompilierten Images. Damit wäre ich nicht wirklich viele weiter als ich mit der orginalen Firmware wäre.
Glücklicherweise bin ich dann über ein Tutorial von Andreas Speiss gestolpert, der PlattformIO für die ESP8266 Entwicklung vorgestellt hat. Wer es bis her noch nicht erraten hat? Shelly 1 basiert auf dem ESP8266 Microcontroller!
Nach Durchsicht des Tutorials habe ich mir VisualStudio Code von Microsoft und PlatformIO sowie Tasmota heruntergeladen und seither konfiguriere ich mir den Inhalt “meiner” Firmware selbst unter VisualCode und kann so bei Bedarf ganze Funktionselemente weglassen, die ich für ein Device nicht brauche.
Eine Funktion, die nicht exisitert kann nicht kompromitiert werden – logisch oder?
Nach dem man VisualCode installiert hat und das Plugin von PlatformIO hinzugefügt hat, ist die Infastruktur soweit parat. Ich habe mir die aktuelle Version von Tasmota aus Github geclont und auf ein Nextcloud Verzeichnis gelegt und dann den Ordner in VisualCode geöffnet.

Hier kann ich in der Datei “Platformio_override.ini” z.B. die Version von Tasmota wählen, die ich compilieren will oder auch durch weitere Manipulationen vom Source Code Einfluss darauf nehmen, was ich in meinem Binary verwenden will.
Im Screenshot sieht man, dass ich die Version “Tasmota sensors” gewählt habe. Für den klassischen Einsatz eines Shelly 1 als Lichtschalter reicht auch die Auswahl der Version “Tasmota”. Dort ist alles drin, was es braucht. Die Sensor Version habe ich deshalb gewählt, weil für ein anderes Projekt (Luftqualitäts-Sensor) andere Funktionalität haben wollte.

Wichtig ist, dass man den FTDI-Adapater auf 3.3V einstellt, sonst wird der ESP8266 Chip zerstört!

Der Shelly 1 hat einen Durchmesser von knapp 4.3cm und passt von daher perfekt hinter jeden Lichtschalter…

Hinter der länglichen Abdeckung versteckt sich die Buchsenleiste für den FTDI-Adapter und für die Programmierung muss beim Einstecken des USP-Steckers in den PC der Pin (bei mir Grün) auf “GND” (bei mir Blau) gezogen werden.