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#21: Aufstellen des Batteriespeichers

Donnerstag Morgen

Die Lieferung für den Batteriespeicher ist angekommen. Zu guter Letzt scheint alles so aufzugehen, dass wir die PV-Anlage so wie geplant aufstellen können.

Die Lieferung ist GROSS!

Lieferung des Batteriespeichers

300kg und die Grösse einer Europalette und fast 2m Höhe. Den Platz muss man haben… Glücklicherweise kann man bei uns direkt mit dem Palettenroller zum Ausstellort fahren.

Rückblickend muss ich sagen, dass ich, wenn alle Dinge gleichzeitig gekommen wären, in Platzprobleme gelaufen wäre. Der Gesamt-Flächenbedarf waren 8 Europlatten!

Stay tuned…

Donnerstag Abend

Ich habe kein “Unboxing” Video oder sowas gemacht. Dazu fehlt mir die Zeit.

Die Montage Anleitung ist ein 25MB grossen PDF mit 108 Seiten. Sie ist sehr detailiert und gut gemacht, könnte aber evtl. noch ein paar mehr Fotos oder Detail-Zeichnungen haben.

Ich habe die eingehend VOR der Montage gelesen und mich mit dem Vertraut gemacht, was da kommt…

Montage Grundplatte

Die Batterie wird aus verschiedenen Modulen gebildet und auf einem Grundrahmen montiert. Bei mir im Keller ist die Wand an der die Batterie montiert werden soll, isoliert.

Ich musste also erst feststellen bzw. sicherstellen, dass die Vierkanthölzer, die die OSB-Platten tragen so gut verschraubt sind, dass 300kg Gewicht daran fixiert werden können.

Danach habe ich das grösste Päckchen ausgepackt und den Grundrahmen gemäss Anleitung mit den Füssen versehen.

Montage der Füsse an der Grundplatte

Wie man sehen kann läuft hinter der Batterie noch eine Wasserleitung und eine Abwasserleitung duch. Ich musste also noch 75mm Distanz zur OSB Wand überbrücken.

Netterweise passen die Rastermasse für die tragende Struktur mit denen der Batterie zusammen. So konnte ich die Querhölzer und die Grundplatte gemeinsam mit 6x120mm Schrauben in der dahinter liegenden Struktur verschrauben.

Die Grundplatte ist ein grosses U-Förmiges Blech mit diversen Löchern, die mit L-Förmigen Blechen verschraubt ist. Damit kann man die Neigung korrigieren und sicherstellen dass die ganze Sache grade steht.

Montage der Grundplatte an der Wand

Als nächstes wird das 5-Adrige Kabel verlegt. Ich habe mich nach den Vorgaben der Montageanleitung für ein 5 x 10qmm Kabel entschieden.

Ausserdem brauchen wir noch ein zwei Netzwerkkabel und einen Internet-Anschluss. Die Inbetriebnahme erfolgt über ein App.

Wenn der Elektriker das am Sicherungskasten angeschlossen hat, kann man die weiteren Komponenten einbauen.

Auf die Grundplatte werden nun noch das Bodenblech, die Batteriefächer und die Halter für die Abdeckung geschraubt. Dann werden alle Montagelöcher und Durchbrüche mit den mitgelieferten Stopfen verschlossen.

Montage Leistungseinheit

Der Batteriespeicher hat eine eigene Leistungseinheit, in der Wechsel-/Gleichrichter und Batteriemanagement verbaut sind. Die ganze Sache hängt zuoberst an der Grundplatte und der Kühlkörper ragt durch den grossen Ausbruch nach hinten. Es dürfen keine Kabel an den Kühlkörper stossen!

Leistungseinheit montiert

Das 5 x 10mm2 Kabel ist extrem steif und sperrig. Es ist nicht einfach, dieses Kabel durch das Loch in der Wand oder in Kabelkanäle einzufädeln! Der Beiliegende Klappferrit ist mit 16mm Durchmesser zu klein für ein 5 x 10mm2 Kabel! Ich habe einen neuen bei z.B. Distrelec gekauft.

Anschluss der Leistungseinheit

Wichtig ist, dass die Leistungseinheit nach den Landesvorschriften und dem Schema an den Sicherhungskasten angeschlossen ist und vorallem auch den Potentialausgleich mit allen anderen Komponenten hat. Also ein Erdungskabel von den Solarpanelen, dem Wechselrichter, dem Sicherhungskasten und dem Batteriesystem.

Neben dem störrischen 5-Adrigen Kabel sind also noch ein Potentialausgleich zu verlegen plus zwei CAT6 Patchkabel. Eines für den Internet-/ Netzanschluss und eines für den Modbus zum Energiemessgerät im Sicherhungskasten.

Stay Tuned…

Montage Batterien

Die Batterien werden so auf den Tablaren platziert, dass die Anschlüsse einerseits zueinander und andererseits nach rechts zeigen. Man sollte also vorher die Kiste entsprechend drehen, um die Module gleich richtig hochheben zu können. Ca. 30kg sind das pro Modul.

Batterien montiert und mit Blechen gesichert

Anschliessend werden die Batterien mit Blechen und langen Schrauben (Gewindestangen) gesichert.

Anschluss des Batterie Management Systems

Wiederaufladbare Batterien haben es – egal welchen Typs – gern “überwacht”. Also hat die Leistungseinheit ein Batterie Management System (BMS). Dieses BMS wird mit Patchkabeln nach einem bestimmten Schema verkabelt.

Patchkabel des BMS – noch nicht fixiert.

Morgen noch mal die Kabel überprüfen und mit Kabelbindern fixieren und aus dem Weg räumen.

Wenn die Anschlüsse zum Sicherungskasten und der Potentialausgleich montiert sind, kann man die Batterien an die Leistungseinheit anschliessen.

VORHER NICHT!

Alles in allem macht das Batteriesystem einen recht durchdachten und aufgeräumten Eindruck. Mal sehen, was ich mit der Software erleben werde.

Steuerkabel für die Notabschaltung

Das Batteriesystem kann noch mit einer Notabschaltung versehen werden. Ich glaube ich mache der Feuerwehr die Freude und werde einen NOT-AUS Taster im Zählerschrank montieren.

3-Phasen Haussicherung & Notaus-Schalter
Notaus-Schalter mit Warnhinweis

Inbetriebnahme der Batterie

Nach dem alle Anschlüsse, Kabel und die PowerProtect 8000 Box angeschlossen waren, konnte der PV-Planer die Batterie in Betrieb nehmen, nach dem der Wechselrichter angeschlossen und in Betrieb genommen war.

Die Geräte verfügen über eine – nur lokal erreichbare – Webschnittstelle, die einen Inbetriebnahmeassistenten bereitstellen.

Die Batterie erwacht mit einigem Relais-Geklicke zum Leben und die “Sonne” beginnt zu pulsieren.

Inbetriebnahmetag

Nach dem Aufsetzen der Haube ging die Batterie endgültig in Betrieb.

Batteriebetrieb

Das Verhalten der Batterie und der Solaranlage kann über die Webschnittstellen der Hersteller oder deren Apps visualisiert werden. Auf dem Smartphone ist zu sehen, dass der Strom für den Laptop, auf dem ich diese Zeilen schreibe, aus der Batterie kommt.

Batteriebetrieb (mit laufender Waschmaschine)

Ein tolles Gefühl.

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#20: Welches Werkzeug brauche ich?

Wenn ich eine PV-Solaranlage montieren will, brauche ich Werkzeug. Eigenes und ggf. auch Werkzeug, dass ich mieten/leihen kann oder sollte.

Eine grosse Schlagbohrmaschine lohnt sich sicher nicht zu kaufen – die sollte man sich leihen, denn es braucht nicht sehr viele Löcher, aber wenn, dann grosse Löcher. Im Gegensatz dazu ist ein eigener und qualitativ guter Akku-Schrauber eine wichtige Anschaffung.

Handwerks- und Messzeug

Imbusschlüssel-Satz

Imbusschlüsselsatz

Bei den Imbusschlüsseln sollte man solche kaufen, die an einem Ende eine Art Ball haben. Damit kann man dann auch Schrauben anziehen, die nicht ganz senkrecht erreichbar sind. Es gibt auch Schlüssel, die länger sind und einen Griff haben. Wichtiger ist aber das Ballförmige Ende. Qualität zahlt sich auch hier aus. Es sind 180 Imbusschrauben bei mir in der Unterkonstruktion verbaut worden.

Gliedermassstab

Gemeinhin auch Zollstock genannt. Es braucht mehr als einen. Ich habe zwei zerbrochen.

Stahlmassband (8m und 20m)

Die beiden Bandlängen sind ein wichtiges Werkzeug! Meine Profile waren maximal 5.75m lang und die Diagonalen auf dem Dach über 13.5m – hier lohnt sich also die 20CHF Investiton je Bandmass.

Digital Multimeter

Digital Multimeter (CAT III)

Wichtig beim Digital Multimeter ist, dass es für CAT III (1000V) geeignet ist!

Handsäge

Um auf dem Dach mal eben schnell ein Holz abzusägen ohne Strom zu verlegen oder ein Akkuwerkzeug zu kaufen, lohnt sich der Kauf einer “Japanischen Zugsäge”. Es muss nicht die Ausführung für den Möbelschreiner sein. Es reicht die Baumarktsäge.

Zugsäge

Metallsäge

Metallsäge

Elektroschraubenzieher Set

Bei Arbeiten mit Strom ist ein Isolierter Schraubenzieher Pflicht!

So sieht ein Elektro-Schraubendreher aus!

Ratsche (Ratschenkasten)

Ratschenkasten – bei mir brauchte ich nur die 13er Nuss

Zangen

Seitenschneider für Kabel

Es macht Sinn, zwei oder drei der Seitenschneider zu kaufen. Das spart Suchen und Laufen und ggf. vom Dach zu klettern.

Grosse Wasserrohrzangen in GUTER Qualität

Elektrowerkzeug

Kappsäge

Kappsäge mit Alusägeblatt

Die Säge oben hat einen Laser, der den Sägeschnitt auf die Fläche projeziert. Hilfreich beim Einmessen.

Akkuschrauber

Billig-Baumarkt oder Profiqualität? Hier scheiden sich die Geister. Ich habe vor 10 Jahren nach etlichen Billig-Geräten auf Markita gewechselt. Selbst für den alten 12V Schrauber bekomme ich immer noch Batterien – im Gegensatz zu den Billig-Schraubern.

Oben 12V unten 18V Variante

Heute habe ich noch einen weiteren 18V Akkuschrauber mit mehreren Akkus, der Kompatibel mit anderen Geräten von Markita (Oberfräse, Stichsäge, Handkreissäge, …) ist und sehr schnell lädt.

Hier lohnt sich der Kauf einer Marke, die länger am Markt ist bzw. bleibt (Markita, Bosch, Metabo, Ryobi, …) – auf meinem Dach sind weit über 1500 Schrauben verarbeitet, wenn man alle paar Minuten einen leeren Akku bzw. keinen Akku mehr hat, kommt man nicht wirklich voran.

Schlagbohrmaschine

Je nachdem, wie man die Kabel bzw. Rohre führen kann bzw. muss, ist der Kauf einer eigenen Schlagbohrmaschine nicht notwendig. Die kann man mieten oder sich von der Selbstbaugenossenschaft leihen.

Wenn man selbst kauft, sollte es eine grössere Maschine sein. Da Markita seit einigen Jahren in die Baumärkte drängt, gibt es hier immer wieder passende Angebote. Sonst auch mal auf dem Second-Hand Markt (ricardo.ch) schauen.

Die Leistungs- und Gewichtsunterschiede zwischen den Schlagbohrmaschienen sind erheblich. Wer mal versucht hat, mit einer zu kleinen Bohrmaschine ein Loch in Beton zu bohren, weiss, wovon ich rede.

Lötlampe/Brenner

Löten ist kein Hexenwerk. Alles was es braucht sind Lot (Zinn), Flussmittel und eine Wärmequelle.

Lötlampe, Lot und Flussmittel

Diese ziemlich kleine Lötlampe reicht vollkommen aus, um alle Rohrleitungen in der Warmwassersolaranlage zu löten, wenn es geschützt ist (kein Wind).

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PV

#19: Generator-Anschlussbox & Wechselrichter

Generator-Anschlussbox

Vom Dach geht es in einem dicken Alu-Rohr mit allen Kabel und dem Potentialausgleichskabel aussen an der Hauswand runter in den Keller.

(FOTO)

Hier enden die Kabel in entsprechenden Steckern und werden mit der Generator-Anschlussbox verbunden. Diese Box hängt in der Nähe/neben dem Wechselrichter.

Generator-Anschlussbox montiert

Nach dem der Panzerschlauch ins Haus geführt wurde habe ich in mit Schnappern und Schellen an der Wand fixiert. Da ich die DC Kabel kurz halten will, habe ich mich entschieden, den Wechselrichter und die Generator-Anschlussbox neben dem Fenster zu montieren, über dem die Kabel ins Haus gelangen.

Die Masse habe ich aus dem Datenblatt des Wechselrichters und der Platz für beide Boxen war so bemessen, dass die genau neben dem Ausgleichsgefäss der Heizung passen und dazwischen noch die Leitung zum AC-Sicherungskasten geführt werden kann.

Das Kabelende und der Panzerschlauf auf der DC-Seite werden noch gekürzt.

Auf dem Bild sind Rote, Blaue und Weisse bzw. Grün/Gelbe Kabel zu sehen. Weiss und Grün/Gelb ist der Potentialausgleich und den habe ich schon bis zum Sicherungskasten gezogen.

Blau und Rot sind DC.

Wenn der Wechselrichter da ist, geht es weiter.

Wechselrichter

Zusammen mit der grossen Lieferung der Sonnen-Batterie ist auch der Wechselrichter angekommen…

Der Wechselrichter wird an einer ziemlich stabilen Blechplatte mit 4 Schrauben montiert. Ich habe das Blech ausgerichtet (Wasserwaage) und dann die Löcher angezeichnet und gebohrt.

Der Wechselrichter ist aufgehängt.

Fixiert wird das Blech mit 6x80mm Schrauben in entsprechenden Dübeln.

Potentialausgleichs-Schiene

Um die Anlage gefahrenfrei betrieben zu können müssen die Einzelnen Komponenten mit dem gleichen Potential verbunden sein. Dazu dient ein fast (Klein-) fingerdickes Erdungskabel.

Die Kabel müssen mit Hülse versehen darin festgeschraubt werden.

Installationsanleitung

Die Installationsanleitung besteht aus einem 12MB grossen und 111 Seiten starken PDF. Diese sollte man unbeding vorher lesen, verstehen und nur die Dinge Umsetzen, zu denen man eine Ausbildung hat oder weiss, wie es geht!

Zur Erinnerung: Ohne die Optimizer wären ca. 960V DC-Spannung auf jedem String und auch 240V AC-Spannung sind nicht ohne! Installation sind nur durch eine Fachperson vorzunehmen. Keine Gewährleistung/Haftung von meiner Seite!

Kabel

Auch beim Wechselrichter brauchen wir 5x10mm2 Leitungsquerschnitt und ein Netzwerkkabel und einen Internetanschluss.

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WW Solar

#18: Warmwasser Solaranlage

Wenn schon – denn schon – könnte man jetzt sagen, aber irgendwie ist es für mich wiedersinning, Warmes Wasser mit Strom “zu kochen”. Auch wenn das ein “guter” Weg ist, den Eigenverbrauch hoch zu treiben. Ausserdem hatten wir schon seit 13 Jahren eine Warmwasser Solaranlage. Deren fehlerhafte Verlegung hat uns ja die Probleme im Dach bescheert, wegen denen wir schlussendlich die PV Anlage realisiert haben.

Durchgerottete Dachlatten

Wir hatten damals einen 800l Boiler verbaut, der einerseits von der Pellettheizung gespeist wird und andererseits von der Warmwasser Solaranlage geladen wird. Ausserdem ist noch ein Elektrischer Heizstab verbaut, der aber nicht angeschlossen ist. Die Steuerung ist von Resol und vor zwei Jahren erneuert worden.

Samstag

Die neue Position der Anlage ist in der Fassade an der Süd-Ost Seite.

Freigelegte Fassadenfläche für die Warmwasser Solaranlage
Warmwasser Solarmodule
Anschluss- und Verbinderset
Montierte Anlage in der Fassade

Das im Moment noch freiliegende Holz wird mit Kupferblech eingefasst und die Zuleitung wird als Kupferregenrinne getarnt geführt werden.

Zwei Solaranlagen (PV und Warmwasser) in 48h zu montieren ist doch cool!

Anschluss der Anlage an die Heizung

Verschraubung zwischen den Modulen

Diese Verschaubungen müssen bei der Montage zusammengeführt werden und spannungsfrei verschraubt werden. Sie dichten ohne Dichtung und man muss ziemlich fest anziehen. Das Rohr über der Verschraubung ist der Rücklauf. Aus mehreren Winkeln und Rohrstücken ist dieses Rohr durch verlöten entstanden.

Zu-/Ableitung mit Entlüftung an der höchsten Stelle und Temperaturfühler

Die Ableitung der heissen Seite des Kollektors hat eine Entlüftung und ein Rohr für den Temperaturfühler. Eine schöne Konstruktion. Auch hier wird Dichtungsfrei verschraubt. Ein ca. 10cm langes Rohrstück nach unten erlaubt den Anschluss der Kupplung zum Edelstahl-Wellrohr.

Ich habe Wellrohre genommen, wiel diese Leichter zu handhaben sind und einfacher in die Kupferfallrohre einzuziehen sind. Ich habe beide Varianten ausprobiert. Mit Kupferrohren habe ich vor 13 Jahren über einen Tag gebraucht. Die Wellrohre waren in knapp 2h eingezogen.

Draussen oder Drinnen?

Es gibt auf den einschlägigen Internet-Portalen vor allem in Deutschland immer wieder die Diskussion, ob man die Rohrleitungen Innen oder Aussen verlegen sollte.

JA – es wird einen Verlust geben, den selbst die 20mm Isolation rund um die Wellrohre wird Wärme an die Umwelt abgeben und diese wäre im Haus ggf. besser zu haben aus draussen.

ABER – Es ist kein Neubau, wo ich schön planen kann, wo die Leitungen durchlaufen. Und ich müsste durch eine Wand und zwei Böden, die mit Parket belegt sind. Ein klares NO-GO. Also habe ich es wieder wie beim letzten Mal gemacht, mir die Kupferleitungen in Grösse DN100 gekauft und habe es aussen an der Wand verlegt und bin wieder durch den Lichtschacht gegangen.

Zu- und Rückleitung versteckt in einem Regenwasserfallrohr (DN100) aus Kupfer
Ums Eck…

Da die gesamten Panele mit Kupferblech eingefasst werden, wird sich das Kupferrohr ganz prima in die Optik einpassen und zusammen mit dem Blech die Patina entwickeln und nach 1-2 Jahren so aus sehen, als ob es schon immer so war.

Also Draussen…

Vor 13 Jahren habe ich das einfache Fenster gegen ein doppelt Verglastes Fenster getauscht und den Rahmen so gewählt, das ich oberhalb vom Fenster einen 15cm Spalt hatte. Den habe ich mit Schaumplatten verschlossen. Damit kann ich ohne grossen Aufwand die Leitungen ins Haus führen. Das grosszüge Loch werde ich wieder mit feinem Bauschaum aus der Dose verschliessen und draussen wieder eine Folie aufkleben (UV-Schutz).

Durchbruch über dem Fenster und Zugang zur existierenden Pumpstation

Der Abgang oben Rechts ist eine Entlüftung. Solaranlagen können ziemlich nervig zu entlüften sein!

Übergang vom Wellrohr auf die 22mm Kupferleitungen

Der Übergang vom 20mm Wellrohr auf die 22mm Kupferleitunge wird mit Schraubkupplungen realisiert. Die Dinger verbinden beide Rohrsysteme OHNE Dichtung durch metallisch blanken Flächenschluss. Dazu muss das Wellrohr wirklich perfekt entgratet und grade abgeschnitten sein. Von den 4 Rohrenden musste ich 3 Nacharbeiten. Hier lohnt sich die Sorgfallt. Wie man an den Kratzern der der Verschaubungen sehen kann, musste ich die Verschraubung mehrfach öffnen und schliessen, bis sie Dicht war.

Grundsätzlich ein gutes System, wenn die Voraussetzungen stimmen und das richtige Werkzeug da ist (zwei grosse Wasserrohrzangen)!

Pumpstation

Die Pumpstation war vorhanden. Der Linke Strang liefert heisses Wasser in den Boiler und der Rechte Strang pumpt das kühlere Wasser wieder hoch zu den Kollektoren.

Unter der Pumpe sieht man den Durchflussbegrenzer mit Schauglass. Im Moment läuft die Anlage mit 6l/min – mal schauen, ob das gut ist oder zu schnell. Mit den alten Kollektoren auf dem Dach war das perfekt.

Die Pumpe könnte gegen eine Hochleistungspumpe mit Pulsweitenmodulation (PWM) für den Motor ersetzt werden, aber diese Pumpe ist bezahlt und die anderen Kosten aus meiner Sicht zu viel Geld. Die Steuerung könnte beides (soweit ich mich erinnere).

Solarregler von Resol

Die Steuerung ist für kleines Geld bei Amazon geschossen worden, als in der alten Anlage die OEM-Version dieser Steuerung den Geist aufgegeben hat. Ein Schraubterminal war ausgerissen und die Platine geplatzt, ohne dass ich wie ein Verrückter oder mit dem Akkuschrauber versucht hätte die Kabel aufzulegen (Kabelauflegen mache ich häufiger…).

Die Steuerung kann ich via propietärem Bus und Protokoll auslesen und mir die Daten via Raspberry Pi in meinen MQTT Server holen und von dort aus weiterverarbeiten.

Löt-, Schraub- oder Pressfittinge?

Ich habe in der Anlage alles verbaut. Am liebsten sind mir Pressfittinge. Man kann alles in aller Ruhe Ausmessen, Zuschneiden, Zusammenstecken und dann wenn es passt direkt montiert verpressen. Leider braucht man dazu eine Zange und man muss das Rohr/Fittingsystem kaufen können.

Hier in der Gegend ist nur ein Baumarkt so ausgestattet, dass man das dort kaufen könnte. Dort ist es ziemlich teuer und ich muss die Presse mieten. Ein einfacher 90° Bogen kostet über 3CHF.

Meine zweite Wahl ist Löten. Ich löte gerne, aber das braucht Übung, eine Lötflamme (Brenner). Man kann auch hier einfach Zuschneiden, Zusammenstecken aber in der Regel nicht vor Ort Löten, da man es als Nicht-Profi wohl nicht so gut “über Kopf” hinbekommt.

Also alles runternehmen und am Boden löten und Aufpassen, dass nichts verrutscht und die Winkel stimmen.

Hier kostet ein 90° Bogen lediglich 0.50CHF…

Wenn es nicht anders geht, nehme ich Verschraubungen. Schraubfittinge sind ohne Dichtung NIE dicht. Also entweder Flachs und Fermit nehmen oder ein System mit Dichtungen. Gefummel mit zwei schweren Zangen/Schlüsseln über dem Kopf und hoffen, dass es Dicht ist.

Selbst die Dichtungslosen Schraubkupplungen zwischen Well- und Kupferrohr brauchen perfekte Flächen um zu dichten. Wenn man das Rohr am Ende auf den Bodel fallen lässt, wird es sich minimal verformen und ggf. nicht mehr dicht sein. Also vorsichtig sein!

Die Leitungen zum Boiler waren vorhanden und die habe ich nicht mehr angefasst.

Abschlussarbeiten

Das Gerüst ist weg und die Verkleidung der Warmwasserkollektoren ist gemacht.

Kupfereinfassung

Die Verkleidung sieht wirklich genial aus und passt zum Haus. Die Nachbarn fragten, ob da nicht vorher mal Fenster waren…
Offensichtlich ist die Optik und Ausführung gelungen. Der Spengler ist genial!

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PV

#17: Modulverlegung und Strings

Ein wichtiges Element bei der Modulverlegung ist die Anzahl der Strings, in denen die Module platziert werden.

Ein String (Eng) oder Strang (DE) ist die Kette der Module, die den Eingang des Wechselrichters speisen. Die Anzahl der Module bestimmt die Leerlaufspannung des Strings.

Meine Module haben eine Leerlaufspannung von 37.38V. Wenn man jetzt die Anzahl der Module mit der Leerlaufspannung multipliziert, ergibt sich die Stringspannung.

Beispiel:
24 x 37.38V = 897.12V
bzw.
25 x 37.38V = 934.5V

Diese Stringspannung muss zur maximalen Eingangsspannung des Wechselrichters pro Stringeingang passen. Zusammen mit der Stromstärke (A) ergeben sich hier Leistungen von über 22000 Watt!

Aus Sicherheitsgründen verbaue ich sog. Optimizer (Leistungsoptimierer), die im Fehlerfall die Ströme und Spannungen auf ein Minumum reduzieren und so eine Gefährdung (Feuerwehr, Eigentümer, Vandalismus) eigentlich recht gut ausschliessen.

String-Schema

Die Module werden in zwei Strings verlegt, die auch mit der Rückleitung der Pole keine grosse Schlaufe bilden sollten, um die Blitzschlagneigung zu reduzieren. Auf der Linken Dachseite werden im String 1.1 – 24 Module installiert und im String 1.2 sind es 25 Module.

Freitag

Verlegung der Optimizer und Anschliessen der Module stehen für Freitag auf dem Program.

Die Optimizer werden gemäss Stringplan unter den Modulen platziert und miteinander verbunden. Sie haben ein langes Kabel, was zum Optimizer des Nachbarmodules geführt wird.

Optimizer angeschraubt und mit dem Nachbarmodul verbunden.

Danach werden die ID-QR Codes der Optimizer eingesammelt und auf den Plan geklebt. Nun hat man die Position des Optimizers/Solarmoduls auf dem Dach.

Beim Verlegen der Kabel wird darauf geachtet, dass keine grossen Schlaufen gebildet werden. Hier könnten Induktions-Spannungen bei Blitzschlag auftreten.

Anschliessen werden noch alle Profile mit einem Potentialausgleichskabel (Erdung) versehen.

Dann werden die ersten Module eingelegt.

Mit drei oder vier Personen ist das gut zu schaffen und es zeigt sich, ob man sauber und ordentlich die Vorbereitungen durchgeführt hat.

Der erste String liegt fast vollständig…
Das Dach ist fertig!
Vielen Dank an Alle!

Für die Verlegung der Solarmodule und die Vorarbeiten haben wir 7 Stunden benötigt. Dabei wurden 49 Module und 49 Optimizer verlegt.

Lessons Learned:

Das Verlegesystem von Solarstand ist super – bis auf einen Punkt. Wenn man eine Aussparrung wegen einem Dachfenster oder eine Asymetrie hat, fehlt ein logischer und guter Endanschlag.

Normalerweise wird das PV-Modul mit einem 90° Winkel, der ins schwarze Einlegeprofil passt gegen verschieben gesichert.

Bei Aussparrungen und Asymetrien geht das aber nicht! Entweder muss ich das Profil ca. 5cm überstehen lassen, was eine seitliche Verscheibbarkeit der Profile nachsichzieht oder eine Andere Löungs suchen.

Detail-Ansicht (Abschluss)

Das Problem ist die Imbusschraube, die verhindert, dass man den Winkel einschieben kann, bzw. dass man das Profil mit eingeschraubten Winkel montieren kann.

Detail-Ansicht (Abschluss)

Die Lösung wird wohl ein Teil aus dem 3D Drucker sein.

Entweder mache ich eines selbst und lackiere es oder ich lasse es bei Shapeways in Edelstahl oder Alu drucken…

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PV

#16: Montage des Indachsystems (Unterbau)

Samstag

Am Samstag habe ich begonnen das Inndachsystem von SolarStand zu montieren.

Hinweis

Wer diese Webseite verfolgt und das Inndachsystem selbst montieren möchte sollte unbedingt die gültige Montageanleitung von SolarStand lesen und durcharbeiten/durchdenken und die Lernvideos auf Youtube anschauen. In dieser Anleitung sind auch die von den Solarmodulen abhängigen Masse hinterlegt bzw. wie man diese errechnet.


Also selbst lesen und denken und nicht einfach loslegen.

Wer hier was falsch macht, kann nachher alles wieder runternehmen, den Solarmodule lassen sich nicht biegen. Die sind starr!

Vertikale Entwässerungsprofile

Es beginnt damit, dass man aus der Dachmitte die Positionen der Vertikalen Entwässerungsprofile festlegt. Damit man das immer gleich macht, sollte man sich die notwendigen Masse auf eine Latte übertragen (pro Mass eine Latte).

Jetzt kann man die Profile nach Masstabelle des PV-Planers zusägen und grob auf dem Dach verteilen und ineinander stecken.

Anschliessend spannt man sich eine Schnur um eine grade Linie zu bekommen, an der man die Profile ausrichtet. Ich habe dann die Befestigungspunkte festgelegt und mal einseitig festgeschraubt.

Wichtig ist, dass ALLE Gesamt-Längen der vertikalen Profile gleichlang sind und dass das Feld der Profile im rechten Winkel liegt und die richtigen Abstände zu einander haben und auch die Gesamt-Breite stimmt.

Vertikale Entwässerungsprofile sind montiert und einseitig fixiert (Abends = kein Lärm mehr machen)
Überstand der Vertikalen Entwässerungsprofile über die Verblechung an der Traufe
Fertig gesägte Vertikale Entwässerungsprofile
Eingeschobene Halter und Fixierungen

Sonntag

Der Sonntag stand ganz im Namen der Ausrichtung. Ich weiss nicht, wie oft ich die Diagonalen gemessen habe und ich die beiden Profile am Rand hin und her geschoben habe.

Am Ende des Tages hatte ich bei mehrfacher Messung die gleiche Länge in den beiden Diagonalen.

Warum ist das so wichtig? PV-Solarmodule kann man nicht biegen oder strecken. Die gesamte Installation ruht auf den Vertikalprofilen.

RICHTIG
FALSCH

Da auf dem Bau eigentlich selten etwas grade oder parallel oder eben ist, hat man keinerlei Bezugsmasse von denen man ausgehen kann.

Wie schon gesagt, ich bin von der Dachmitte nach links und rechts vorgegangen.

Montag-Abend

Heute Abend habe ich alle Profile – nach dem es aufgehört hat zu regnen – verschraubt und die Sützlatten eingebaut, die es für die Schneelasten braucht.

Stützlattung für die Verteilung von Schneelasten (Bildmitte)

Dienstag-Abend

Es standen das Verschrauben der letzten beiden Stützlatten auf dem Program sowie das Einschrauben der Fixierung pro Vertialprofil, damit nichts rutschen kann. Ausserdem habe ich mir ein Alu-Sägeblatt für die Kappsäge gegönnt und begonnen, die Einlegeprofile zuzusägen und zu montieren.

Das Firstprofil ist das erste Profil für die Solarmodule
Der Erste und Letzte Kreuzverbinder habe ich mit einer Schnur verbunden…
… um die Kreuzverbinder genau ausrichten zu können.
Das Einlegeprofil und die “Regenrinnen” im Kreuzverbinder eingeklickt und mit Dichtungen unterlegt.
Dichtungen – die Lippe muss zur breiten Rinne hin zeigen!
Die Kreuzverbinder – Detailsicht in Längsrichtung zum Einlegeprofil

Mittwoch

Nach dem der Spengler heute über den Tag die seitlichen Rinnen installiert hat, habe ich die weiteren Einlegeprofile zugesägt und kann die nun die montieren.

Die Einlegeprofile müssen exakt parallel zueinander montiert werden. Hier ist es sehr wichtig, dass die Distanzen zueinander passen und stimmt.

🙂

Donnerstag

ALLES fertig! Die Unterkonstruktion ist im Rechten Winkel und alles passt!!
Das Modul ist schon über das ganze Dach gewandert… 🙂

Vorher – Nachher

Die Profile und das Zuschneiden … DIY spart richtig Geld, aber zwischendrinnen habe ich gedacht, dass es kein Ende nimmt…

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#15: Der Holzbauer ist fertig – jetzt kommt der Spengler dran!

Nach dem die Holzbauer alle Arbeiten abgeschlossen haben ist als nächstes der Spengler mit den Einlaufblechen zur Dachrinne dran.

Wenn diese Bleche parat sind, können wir die Vertikale Entwässerung anbringen. Als Montagesystem verwenden wir das Indachsystem SolarStand der Firma Solarteam.

Freitag Abend

Fertige Lattung und Einfassung (rechts der Schornstein)
Lattenfeld – oben im First fehlt noch der Abschluss
Einfassung des Dachfensters – Hochgezogene Folie und Kupferlappen oben am Fenster
Bettung der Rinne und Vorbereitung für die Verblechung vom Schornstein

Montag

Verblechung an der Traufe (Regenrinne)
Rinne an der Westseite vom Schornstein
Rinne an der Ostseite vom Schornstein
Rinne am Dachfenster
Kupfer am Schornstein – Chick! 🙂
Einfassung des existienden Dachfensters in die neue Verblechung
Traufblech
Hinterlüftung am Dachfirst
Firstabschluss
Ecken Detail – Solarpanel, Firstblech über das Einlegeprofil, Seitlicher Wasserablauf und Ortsblech (ganz rechts)
Einbettung der Vertikalen Ablaufprofile in die Kupferblech Eindeckung